Hummis Big Band zur Stellungnahme des Erftgymnasiums vom 17.01.2019

Zur „Klarstellung einiger in der Presse nicht korrekt dargestellter Entwicklungen“ stellt die Schulleitung des Erftgymnasiums in dieser Veröffentlichung an alle Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kolleginnen und Kollegen ihre Sicht der Ereignisse um die Big Band dar. Leider wird darin der Eindruck erweckt, als sei die Auflösung der Big Band als schulische Gruppe unmotiviert und auf der Grundlage eines Missverständnisses erfolgt. Weiterhin habe die Schulleitung „Hummis Big Band angeboten die Räume der Schule am Samstag zu nutzen und ihr ein „größtmögliches musikalisches Selbstbestimmungsrecht eingeräumt“. Bei der von der Schulleitung angebotenen Lösung habe sie „viel Kreativität, Flexibilität und guten Willen investiert“.

Hier die Sichtweise von „Hummis Big Band“:

I Vorgeschichte
Richtig ist, dass auf einem Abfragebogen zur Unterrichtsverteilung für das Schuljahr 2018/19 die Leitung der Big Band als vakant dargestellt wurde und sich dort Frau Stappenbeck auf die Liste eintrug.
Falsch ist, dass dieser Vorgang zum Auszug der Big Band aus der Schule geführt habe.

Hier die Chronologie der wesentlichen Ereignisse:

  • Mitte Juni fragt Herr Roentgen, Musiker der Big Band, den Fachschaftsvorsitzenden nach dem Grund des Leitungswechsels und erhält die Antwort, man wolle die Big Band näher an die Schule binden. Daraufhin bietet Herr Roentgen sich als schulische Kontaktperson an und schlägt Adrian Krieger als musikalischen Leiter vor. Diese Lösung wird von Herrn Giepner später abgelehnt.
  • H. Dr. Hummelsheim erhält am 20.06.2018 um 18.18 Uhr einen Anruf des Vorsitzenden der Fachschaft Musik, in dem ihm der Einsatz von Frau Stappenbeck als neue Leiterin der Big Band mitgeteilt wird.
  • H. Dr. Hummelsheim setzt daraufhin die bis zu dem Zeitpunkt unwissenden Mitglieder der Big Band über den Wechsel in der Leitung der Big Band in Kenntnis und beraumt die letzte Probe unter seiner Leitung für den 07.07.2018 an.
  • Am 25.06.2018 weist H. Dr. Hummelsheim in einem Telefonat mit Frau Rabeler auf Schwierigkeiten beim Übergang der Leitung auf Frau Stappenbeck hin. Es wurde ein Gespräch darüber in Aussicht gestellt, das jedoch nie stattgefunden hat.
  • Am 28.06.2018 führt eine Delegation der Schülerinnen und Schüler der Big Band mit der Fachschaft Musik, vertreten durch H. Giepner und Frau Stappenbeck, ein Gespräch über die Fortführung der Big Band und trägt ihre Wünsche vor, insbesondere weiterhin mit Ehemaligen und Lehrern am Samstag proben zu wollen. Da alle diese Wünsche von der Fachschaft abgelehnt wurden, sehen die Schülerinnen und Schüler keine Möglichkeit mehr die Big Band in der gewohnten Weise fortzusetzen.
  • In einer Zusammenkunft der Mitglieder der Big Band (nur aktive Schülerinnen und Schüler des Erftgymnasiums) wird am 30.06.2018 beschlossen, keine schulische AG mehr sein zu wollen, sondern notfalls einen Verein außerhalb der Schule zu gründen.
  • Herr Hummelsheim, der die Big Band vor 34 Jahren gegründet und seitdem ununterbrochen geleitet hat, verabschiedet sich in seiner letzten Probe am 07.07.2018 als musikalischer Leiter von der Gruppe. Als neuer Leiter wird Adrian Krieger, Bandmitglied und ehemaliger Schüler des Erftgymnasiums, eingesetzt.
  • Am 08.07.2018 informiert Herr Dr. Hummelsheim die Schulleiterin über seinen Kenntnisstand in der Sache und die Beendigung seiner Tätigkeit als Leiter der Big Band.
  • Am 09.07.2018 übergeben die Schülerinnen und Schüler der Big Band im Sekretariat einen Brief an die Schulleiterin mit einer umfassenden Information über den für sie äußerst negativen und herabwürdigenden Verlauf des Gesprächs mit der Fachschaft Musik.
  • Ebenfalls am 09.07.2018 findet ein Gespräch zwischen Herrn Roentgen und Frau Rabeler bzgl. des Vorschlags Roentgen (schulische Kontaktperson) / Krieger (musikalische Leitung) statt. Die Schulleiterin äußert nach Rücksprache mit der Stadt keine Bedenken. Der Vorschlag wird aber schulischerseits nicht weiterverfolgt.
  • Am 11.07.2018 übermittelt Frau Rabeler eine Nachricht an die Mitglieder der Big Band, in der sie ein Gesprächsangebot unterbreitet, um einen gemeinsamen Weg zu finden.
  • Auf der Generalversammlung am 01.09.2018 sprechen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrheitlich dafür aus das Gesprächsangebot der Schulleiterin anzunehmen.
    Falsch ist also, dass einzig das Missverständnis über ein Papier zur Vorbereitung der Unterrichtsverteilung zum Auszug der Big Band aus der Schule geführt habe.
    Richtig ist, dass es keinerlei Entschuldigung für diese Reihe von „Missverständnissen“ gegeben hat, weder seitens der Fachschaft Musik noch von der Schulleitung.
  • Hätten die Missverständnisse nicht bereits vor den Sommerferien 2018 ausgeräumt und der Big Band die Fortführung ihrer Arbeit an der Schule garantiert werden können?

II Verlauf der Verhandlungen über eine Rückkehr der Big Band in die Schule
Richtig ist, dass es zwei von der Schulleiterin angebotenen Gespräche zwischen Delegationen der Schulleitung und der Big Band gegeben hat.
Richtig ist auch, dass das erste Gespräch zu Optimismus Anlass gab, der im absprachegemäß von der Big Band verfassten Protokoll seinen Niederschlag fand, worauf die Rückkehr in die schulische AG schon geplant wurde.
Richtig ist aber auch, dass dieses Protokoll von der Schulleitung ohne entsprechende Beschlussfassung im zuständigen Gremium einseitig zum Nachteil der Big Band geändert und stark erweitert wurde, sogar um Punkte, die gar nicht angesprochen worden waren.
Richtig ist, dass trotz des gefühlten Vertrauensverlustes durch die einseitige Nachbearbeitung des Protokolls die Delegation der Big Band zu einem weiteren Gespräch mit der Schulleitung auf der Grundlage des ursprünglichen Protokolls bereit war. In dieser zweiten Unterredung legte die Schulleiterin überraschend eine „Satzung der Big Band“ vor. Dazu erfolgte im Beitrag „Big Band nicht mehr Teil des Erftgymnasiums“ bereits eine Stellungnahme, die hier im Auszug zitiert wird: „Auch aus diesem Gespräch ging die Delegation der Big Band mit dem Gefühl, eine tolerable Lösung gefunden zu haben. Doch die vorsichtige Euphorie hatte nicht lange Bestand. Bereits einen Tag später verschickte die Schulleiterin den Entwurf einer Satzung für die Big Band. Auch dieser enthielt Abänderungen im Vergleich zu dem geführten Gespräch und mehr einseitige Erklärungen der Schulleitung und kaum Mitsprachemöglichkeiten für die Big Band. Die Schulleiterin erklärte per Mail, dass eine Satzung von der Schulleitung erlassen werde, weshalb sie nur von der Schulleitung unterschrieben werde.“
Richtig ist, dass die Generalversammlung von „Hummis Big Band“, bestehend aus Musikerinnen und Musikern und Eltern, auch aufgrund von unabhängigen juristischen Einschätzungen die Satzung abgelehnt hat, weil sie den Fortbestand der Big Band in bewährter Art und Weise nicht gewährleistet hätte. Eine verlässliche beiderseitige Vereinbarung wäre sicherlich zielführender gewesen.
Falsch ist der vermittelte Eindruck, als wollten die Musikerinnen und Musiker der Big Band nicht in die Schule zurückkehren, was durch ein umfangreiches Kooperationsangebot, das am 20.01.2019 die Schule erreichen wird, widerlegt ist.
Es war nie unsere Absicht der Schule Schaden zuzufügen, wir tragen auch keine Verantwortung für Presseveröffentlichungen, sondern unser Ziel war es Schaden von der Big Band abzuwenden und uns für die in der Band mit Freude musizierenden Schülerinnen und Schüler einzusetzen, die ein vorbildliches Engagement zeigen.

Zu dieser Darstellung liegen beweiskräftige Dokumente (Protokolle, Mails, Briefe) vor.